Amman

Amman
Am|man:
Hauptstadt von Jordanien.

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I
Amman,
 
Hauptstadt von Jordanien, im jordanischen Bergland im Norden des Landes, 1,27 Mio. Einwohner; im Wadi Amman und einem Nebental das Geschäftsviertel, auf den Höhen die vornehmeren Wohnquartiere und Regierungsviertel;
 
Universität (1962 gegründet); Nationalmuseum;
 
 
Zigaretten-, Textil- u. a. Industrie;
 
Verkehr:
 
Verkehrsknoten, Flughafen. Wegen der bürgerkriegsähnlichen Situation in Libanon von 1975-90 hatten viele internationale Firmen ihre Zentralen für Nahost von Beirut nach Amman verlegt.
 
 
Erhalten sind Teile einer Stadtmauer aus dem 9./8. Jahrhundert v. Chr. sowie Gebäudereste vermutlich aus dem 8./7. Jahrhundert v. Chr.; Ausgrabungen (seit 1927) förderten u. a. Funde und Grabanlagen seit der mittleren Bronzezeit sowie Reste eines quadratischen Grabbaues aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. (früher fälschlich als Tempel gedeutet) zutage. Teile der Zitadelle (Akropolis; Djabal al-Kala), das Theater (2. Jahrhundert), Reste eines Tempels, eines Peribolus, einer Basilika u. a. stammen aus römischer Zeit, ein Pavillon mit reicher Stuckdekoration im Inneren (Eingang zu einem vorislamischen Palast) aus arabischer Zeit; Hussain-Moschee (1924).
 
 
Amman ist seit etwa 4 000-3 000 v. Chr. besiedelt; an der Stelle der Zitadelle (Burg) lag die im A.T. als Rabbat Ammon und Rabba erwähnte Hauptstadt der Ammoniter, die im 10. Jahrhundert v. Chr. nach biblischer Überlieferung unter König David von Joab erobert wurde (2. Samuel 12) und vor deren Toren Uria, der Hethiter, fiel (2. Samuel 11). Im 3. Jahrhundert v. Chr. von Ptolemaios II. Philadelphos hellenisiert und in Philadẹlphia umbenannt, kam Amman 218 v. Chr. (Antiochos III., der Große) zum Seleukidenreich sowie 63 v. Chr. (Pompejus) zum Römischen Reich ( Dekapolis). Trajan gliederte die Stadt 106 v. Chr. der Provinz Arabia an (Provinzhauptstadt); in byzantinischer Zeit wurde sie Bischofssitz. Nach der arabischen Eroberung (635) in Rạbba umbenannt, kam es ab dem 8. Jahrhundert zum Niedergang der Stadt. Nach der Ansiedlung muslimischer Tscherkessen aus dem Kaukasus (1878) wurde Amman durch deren Kolonie geprägt; mit dem Bau der Hidjasbahn (1901-08) setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. 1921 wurde Amman als Residenz des Emirs Hauptstadt von (Trans-)Jordanien. Nach 1948 starke palästinensische Einwanderung; 1970/71 Schauplatz schwerer Kämpfe zur Zerschlagung palästinensischer Untergrundorganisationen (Fedajin) durch die jordanische Armee.
 
II
Ạmman,
 
Ạmmann, Jost, Zeichner für den Holzschnitt und Kupferstecher, getauft Zürich 13. 6. 1539, begraben Nürnberg 17. 3. 1591; schuf in Nürnberg seit etwa 1560 in manieristischer Stil zahlreiche für das Leben seiner Zeit aufschlussreiche Holzschnittillustrationen.
 
Werke: Bibel (1564-79); Das Ständebuch [Eigentliche Beschreibung aller Stände auf Erden. ..] (1568, Nachdruck 1983); Insignia sacrae caesareae Majestatis, principum electorum, ac aliquot illustrissimarum, illustrium, nobilium et aliarum familiarum, formis artificiosiss. expressa (1579; deutsch Stam und Wapenbuch hochs und niders Standts); Frauentrachtenbuch (1586, Nachdruck 1986; Faksimile der Ausgabe von 1586, 1992).
 
 
A. Andresen: J. A. Graphiker u. Buchillustrator der Renaissance (1864; Nachdr. Amsterdam 1973);
 I. O'Dell: J. A.s Buchschmuck-Holzschnitte für Sigmund Feyerabend (1993).
 

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Am|man: Hauptstadt Jordaniens.

Universal-Lexikon. 2012.

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